Was ist wichtiger? Inhalt oder Verpackung? … Ich nehme auch den Inhalt! Insbesondere seit die Verpackung und der daraus zumeist entstehende Plastik(!)müll zu einer immer größeren Belastung für die Umwelt, ja zum eigenen (globalen) Problemthema geworden ist. Die Idee des Unverpackten rückt deshalb stetig weiter nach vorne. Marktbesucher wissen eh wovon ich rede. Seit gestern hat Ingolstadt nun rechtzeitig auch einen Laden, in dem verpackungsfreie Lebensmittel (sowie Drogerieartikel) im Mittelpunkt stehen: Er heißt nurINpur.

Als die Macher, merkt euch bitte ihre Namen, wir dürfen ihnen dankbar sein – Kathrin Mantel, Barbara Cremerius, Simon Stapf und Andreas Kuhn – im Januar 2018 für ihr gutes Projekt zum Crowdfunding aufriefen, war ich (wie erfreulicherweise viele weitere Ingolstädter) natürlich sofort dabei. Das Startkapital konnte schnell eingesammelt werden. Die anschließende Suche nach einem geeigneten Standort gestaltete sich hingegen schwierig. Als dieser endlich gefunden war, verlangte eine notwendige Komplettsanierung der Örtlichkeit den Jungunternehmern wohl mehr ab, als ursprünglich geplant… Aber sie haben es geschafft! Und durch den Sondereinsatz dürfte ihnen ihr Baby noch einmal ganz besonders ans Herz gewachsen sein:

Simon Stapf, Kathrin Mantel, Barbara Cremerius und Andreas Kuhn

nurINpur finden wir hier: Am Pulverl 13, 85051 Ingolstadt – geöffnet Montag bis Mittwoch, sowie Freitag von 9 bis 18:30 Uhr, Donnerstag von 13 bis 18:30 Uhr und Samstag von 9 bis 14 Uhr. Früher residierte unter dieser Adresse übrigens das Schwalbenbräu. Seine Spuren sind leider(!) seit dem Auszug arg verweht…

Was mich an der Geschichte begeistert ist, dass es nach der weitgehenden Verpackungsfreiheit nicht heißt, Sie haben ihr Ziel erreicht. Die Betriebsphilosophie ruft nämlich jetzt zum (ja wichtigeren) Inhalt die Positionen biologischer Anbau, Transparenz und faires Handeln auf! In wunderbarer Harmonie zum Slow Food Dreiklang gut, sauber und fair 🙂 Der weit überwiegende Teil des Sortiments ist tatsächlich biozertifiziert (wie der Laden selbst), die Herkunft wird beleuchtet (Regionalität ist Trumpf mit tollen Produzenten auch aus dem Umland) und entlang der Liefer- und Wertschöpfungskette achtet man auf ein gerechtes Auskommen aller Beteiligter. Ich bin wirklich begeistert!

Die Warenauswahl wird sich noch erweitern – geplant ist ein regelmäßiger Marktplatz für Angebote auch von sehr kleinen Lokal- und Nischenproduzenten. Dazu kommt die Saisonalität bestimmter Produkte. Das Geschäftskonzept von nurINpur ist gerade für solche Gelegenheiten herrlich flexibel und praktisch.

Was es jetzt schon gibt, ist ein gemütliches Café im Nebenraum (eine vernünftige Kaffeemaschine habe ich gesichtet).

Es existieren eigene PKW-Parkplätze vor der Tür – wobei ich die meisten Kunden auf Fahrrädern sehe 😉 Die Terrasse linker Hand vom Eingang wird im nächsten Frühjahr Freude machen – und ganz großen Kino schlummert hinter dem Haus – ein feiner Garten mit sommerlichem Schatten unter Obstbäumen!

Jetzt lassen wir sie mal machen – und vergessen dabei aber bitte nicht, welch wesentliche Rolle uns dabei zukommt. Immer wieder wird leidenschaftlich diskutiert, ob es in Ingolstadt am guten Angebot oder an der richtigen Nachfrage fehlt. Nun – dieser Fall liegt sehr klar – belohnen wir also den Mut und füllen wir dort unseren Einkaufskorb!

Ich wünsche für den Start von Herzen alles Gute!

3 Kommentare

  1. Ja, die allerwesentlichste Rolle kommt uns Verbrauchern dabei zu.
    Ich hoffe es so, dass Ingolstadt das Geschäft annimmt.
    Wir freuen uns unglaublich, dass auch unser Crowdfunding-Beitrag mitgeholfen hat, das Projekt auf die Beine zu stellen .

    Sehr schön geschrieben und tolle Fotos, lieber Michael.

  2. Ich war bereits im NurINPur einkaufen (hab mich total gefreut, dass mein Crowdfunding-Beitrag zu etwas Realem geführt hat!) und werde es zum wöchentlichen festen Punkt auf meiner Einkaufstour machen!
    Zwei Dinge, die mich besonders freuen:
    — Endlich die familiäre Müslidose daheim mischen – und danach nicht 1 Kubikmeter Plastiktüten entsorgen müssen!
    — Die regionale Hutter-Milch aus Adelschlag (extraprimagood hat schon früher darüber geschrieben) in der Pfandflasche ist endlich auch im Ingolstädter Süden erhältlich! Danke!

  3. So etwas finde ich Super!
    Es ist mal ein Schritt in die richtige Richtung.
    Jetzt müssen sich nur noch die Leute dran gewöhnen.
    Leider ist er zu weit weg!
    Viel Grüße und viel Erfolg 👍🍀

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