Ich war mal bei der Mehrheit. Selbstverständlich! Heute gehöre ich zu einer Minderheit. Unglaublich. Mein gerade zum Ausdruck gebrachtes Selbstverständnis signalisiert Besorgnis. Das Minoritätendasein hat nämlich an Qualität gewonnen – wir sind noch weniger geworden. Das ist nicht gut. Habe ich etwas falsch gemacht? Nein. Im Gegenteil. Mein Tun lies mich mit Jahrgang 1969 in den Jahren 1990, 1996 und 2002 ganz natürlich zur Mehrheit gehören. Doch plötzlich 2008 – und ich habe nichts geändert – gehörte ich zu den Wenigeren = 47,32%. Gestern nun, haben nur noch 42,36% derWeiter Lesen

Neun Parteien/Vereinigungen bewerben sich derzeit um die 50 Plätze im Ingolstädter Stadtrat – acht Kandidaten wollen Oberbürgermeister werden. “Bitte keine Werbung” steht auf unserem Briefkasten. Einschließlich vorgestern haben das alle, bis auf eine mühsame Gruppe am rechten Rand der Tauglichkeit, akzeptiert. Diese Kameraden setzten sich dreist über unseren kundgegebenen Willen hinweg und beglückten uns mit ihrem Müll. Das ist nichts anderes als eine Eigentums- und Besitzstörung sowie eine Verletzung des Persönlichkeitsrechts. Ausdrücklich auch bei Wahl- und Parteienwerbung! Siehe dazu exemplarisch Kammergericht Berlin (Urteil vom 21.09.2001, 9 U 1066/00), Oberlandesgericht KölnWeiter Lesen

Ich muss und will es unumwunden eingestehen – es hat leider nicht gewirkt. Von wegen “Ende einer Frage” … Als wäre nichts unternommen, fordert man weiterhin eine Antwort von mir. Wohlerzogen wie ich bin, wissend dass der weisungsgebundene Fragesteller keine wirkliche Wahl hat, gebe ich sie. Ohne Zirkus. Hilfe könnte jetzt ein Geburtstagsgeschenk leisten. Dem lieben Gönner ist es hoch anzurechnen – beantwortet er die Frage doch regelmäßig mit nur zwei Buchstaben. Ich rechne deshalb übrigens fest damit, dass ihm der Kauf Punkte gebracht hat! (18) ᐊ Marginalie ᐅ (20)

Dieser Aufkleber findet sich auf unserem Briefkasten: Er bringt in Bild und Schrift ein ganz konkretes Anliegen unmissverständlich zum Ausdruck. Ich finde, man darf ihn ob seiner einfachen Klarheit sogar als überaus gelungen bezeichnen. Der Bundesgerichtshof in Karlsruhe hat bereits 1988 (Urteil vom 20.12.1988, VI ZR 182/88) entschieden, dass der Einwurf von Werbematerial trotz eines erklärten entgegenstehenden Willens (Aufkleber!) eine Eigentums- und Besitzstörung sowie eine Verletzung des Persönlichkeitsrechts darstellt. Daraus resultiert ein Unterlassungs- und Abwehranspruch aus § 823 I BGB i.V.m. § 1004 BGB bzw. §§ 903, 1004, 862 BGB.Weiter Lesen

Welche Frage werden uns unvertraute Menschen, von außerhalb des persönlichen Umfelds, im Leben am häufigsten gestellt haben? Recht weit vorne in dieser Liste – so meine Vermutung – wird sich eine Frage platzieren, die mich ob ihrer dortigen Existenz grausen lässt. Der Umgang mit der Informationstechnik hat die praktische Figur der FAQ (= Frequently Asked Questions) entstehen lassen. In deren Sinn will ich mich heute mutig der Vision hingeben, hier endgültig meine Antwort auf diese Frage zu hinterlegen. Gelegentlich werde ich (durchaus zu Recht) dafür getadelt, mich zu intensiv ungestelltenWeiter Lesen

Seit 26 Jahren darf ich. Noch nie habe ich in dieser Zeit auch nur eine Wahl ausgelassen. Und natürlich werde ich auch morgen meine Kreuze machen! Zu keiner Zeit ist es mir aber so schwer gefallen. Nicht das ob, sondern das wen… Sehr einfach beantwortet sich hingegen die Frage: Wen nicht? Bei einem gut erinnerlichen Wettbewerb unter Werbeagenturen zur allgemeinen Wahlmotivation vor vielen, vielen Jahren brachte es ein Vorschlag absolut genial ins Bild: Wer die Demokratie links liegen lässt, tritt rechts in die Scheiße. Alles gesagt. Dieser Tage habe ichWeiter Lesen

Unsere Erde ist in etwa 4,6 Milliarden Jahre alt. Seit Beginn der Sesshaftigkeit und dem Ackerbau vor vermutlich 20.000 Jahren bis vor ungefähr 75 Jahren waren weltweit alle Produkte der Landwirtschaft Bio-Lebensmittel. Alle. Ausnahmslos. Seit dem Aufkommen (sogenannter) Pflanzenschutzmittel, dem Kunstdünger und der grünen Gentechnik, vor allem aber der Idee, Tiere nicht mehr so zu behandeln wie es ihrer Art entspricht sondern vielmehr den Bedürfnissen der Industrie zu unterwerfen, müssen sich ausgerechnet Bio-Lebensmittel erklären und durch (teure) Zertifizierungen legitimieren. Es ist als ob die Dinge nach oben fallen …  arrrgh.Weiter Lesen

Im aktuellen Wir! in Ingolstadt und Region, einer Publikation der ich sehr geneigt gegenüber stehe, schreibt ein Heilpraktiker: “Eine gesunde Ernährung setzt sich aus vielen Bestandteilen zusammen, die wiederum in perfekter Qualität und Ausgewogenheit zueinander zur Verfügung stehen sollten, um dem Organismus sein gesundes Funktionieren zu ermöglichen.” Es folgt (zurecht) ein Loblied auf die Omega-3-Fettsäuren. Da sind sie wieder: Die ALA (Alpha-Linolensäure), die EPA (Eicosapentaensäure) und die DHA (Docosahexaensäure). Die beiden letzten finden sich reichlich in fettreichem Kaltwasserfisch, die erste insbesondere im Lein (der Körper bildet aus der ALA dieWeiter Lesen

Zum gestrigen Sommerfest des Ingolstädter Cigarren Collegium “All that Cigar” e.V. spielten wir erneut mit den Elementen. Letztes Jahr gingen wir ja ins Wasser. Heuer in die Luft. Im Waldhochseilgarten Beilngries (= Altmühltaler Abenteuerpark). Was für ein Hochgenuss! Hinfahren! In bisschen weiter entfernt, südlich von Ingolstadt, wartet in Jetzendorf der Waldkletterpark Oberbayern. Nicht mehr lange! Sammler schätzen besonders das aus der Reihe fallende, aus der Art schlagende – z. B. den Fehldruck oder die Geweihmissbildung. Fragt dazu einfach mal einen Jäger – sehr oft sind Jäger nämlich Sammler … IchWeiter Lesen

So ein Zufall. Jetzt hatte ich gerade berichtet, dass viele junge Griechen (wieder) eine Zukunft in der Landwirtschaft sehen – da titelt der heutige Donau Kurier (Seite 3) mit “Quereinsteiger im Ziegenstall” über den 29 Jahre alten Moritz Kremer: Dem erfreulichen Bericht ist zu entnehmen, dass auch bei uns ein entsprechender Trend auszumachen ist. Schön! Besonders interessant: Die Berufsanfänger ohne elterlichen Betrieb nehmen zu und bereits die Hälfte der Studenten im Studiengang Landwirtschaft der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf kommt nicht mehr “vom Hof”. Das sind – ohne selbstredend dieses den Hoferben absprechenWeiter Lesen

Bevor ich eine Zeitung oder Zeitschrift lese, schüttle ich zuvor immer die Werbung direkt in den Papiermüll. Aus dem Donaukurier vom Wochenende fiel dabei eine solche von Aldi. Und irgendwie (eine für heute zu lange Geschichte) kam mir dann trotzdem ein Auszug davon zu Gesicht. Auf Seite 34 wird dabei ein Traum von Uniformitätsfetischisten und/oder Grünen-Gentechnik-Jongleuren wahr. Gleich. Die Biodiversität ist eine existenzielle Grundlage für das Leben. Der seit geraumer Zeit zu beobachtende Rückgang der biologischen Vielfalt ist deshalb alarmierend. Auf der Konferenz der Vereinten Nationen für Umwelt und EntwicklungWeiter Lesen

Nach der sogenannten Glücksforschung ist die Überzeugung, sein Leben und sein Glück selbst in der Hand zu haben und nicht Spielball des Schicksals zu sein, für das Glücksempfinden förderlich. Ja dann! – das bedarf keiner weiteren Worte: (9) ᐊ Marginalie ᐅ (11)

Seit 2006 sind Antibiotika als Masthilfsmittel verboten. Eines der wichtigsten Medikamente der Menschheit (1928 Entdeckung des Penicillins) wird hier als schnöder Wachstumsbeschleuniger eingesetzt. Infolge dieses Verbots hätten die Abgabemengen zwangsläufig sinken müssen. Sind sie aber nicht – das Gegenteil ist der Fall. Der Antibiotikaverbrauch der deutschen Agrarindustrie hat sich in den letzten sieben Jahren verdoppelt. 2011 wurden laut Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit 1.734 Tonnen Antibiotika von Pharmaunternehmen an Tierärzte geliefert. Laut dem Bundesverband für Tiergesundheit fließen mehr als 90% der in der Tiermedizin eingesetzten Antibiotika in die “Nutztierhaltung”. 90%Weiter Lesen

In Großbritannien wird Kochen jetzt als Schulfach eingeführt. Diese Ankündigung würde ich mir auch vom Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus wünschen. Immer mehr Menschen können es nämlich nicht (mehr). Dankbare Opfer der Lebensmittelindustrie und der Junk Food Jongleure. Zeitnot lasse ich nicht wirklich gelten – bei durchschnittlich 239 Minuten täglicher(!) Fernsehzeit im Jahr 2011 (Zuschauer ab 14 Jahren). Wohl eher eine Sache der Priorität. Verkehrte Welt. Deine Nahrung wird Teil von dir … Auf die Frage, warum er koche, hat mir mal jemand gesagt: “Aus Notwehr!” Essen wie beiWeiter Lesen

Den Eurovision Song Contest habe ich bisher bestenfalls ignoriert. Heute Abend aber schaut die Welt ein bisserl anders aus. Beim deutschen Vorentscheid zum Grand Prix stehen Jungs auf der Bühne, deren Musik ich sehr mag: LaBrassBanda. Im aktuellen Donaukurier (Print Seite 17) gibt es dazu mit dem Tubisten der Band Andreas Hofmeir (aufgewachsen in Geisenfeld/Hallertau!) ein Interview. Zwei weise Gedanken daraus: “Eine Tuba ist ein Gebrauchsgegenstand. Sie ist nix zum Herzeigen. Ich poliere auch mein Auto nicht.” Und auf die Frage “Was gehört in den Tourbus?” – die Antwort: “EssenWeiter Lesen

Ich greife mir an die eigene Nase – eine ganz persönliche “Aktion Innenstadt”. Ausgangspunkt ist ein kleines Gedankenspiel. Ich stehe in der Ingolstädter Altstadt. Welches Geschäft gefällt mir am besten? Oder anders – welches würde ich am meisten vermissen, würde es schließen? Bis Ende Januar 2004 hätte meine Antwort gelautet: Das Modehaus Wagner. Und ich vermisse es immer noch … Heute fällt meine Wahl auf einen ganzen Geschäftszweig: den Buchhandel. Hier schon einmal gewürdigt. Frei nach Loriot gilt: Ein Leben ohne Buchladen ist möglich, aber sinnlos. Es vergeht eigentlich kaumWeiter Lesen

Ab sofort gibt es für Produkte tierischen Ursprungs ein (zweistufiges) Tierschutzlabel des Deutschen Tierschutzbundes. Die Gefahr: Das wars – alles passt, das Gewissen ist beruhigt. Die Chance: Der Zug in die richtige Richtung nimmt (weiter) Fahrt auf. Die Dinge sind (endgültig) ins Rutschen gekommen und die Industrie wird den Pendel keinesfalls mehr weiter auf ihre Seite schwingen können. Ich sehe die Chance. Wenn auch noch sehr, sehr viel Wegstrecke voraus liegt. Wie viel, zeigt das Verhalten des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, respektive der ihr vorstehenden Ministerin Ilse Aigner.Weiter Lesen

Zum Jahresende hatte ich noch einen Termin im Ruhrgebiet. Der Mandant besorgte Karten für die 1. Klasse. Fein! Das erstklassige Fertigprodukt “Warmes Schinken-Käse-Baguette” am Platz fand nicht wenige Käufer um mich herum. “Gold im Mund” mit Farbstoff (1), Antioxidationsmittel (2), Konservierungsstoff (5), Phosphat (9) und Süßungsmittel (10) … wer genießt hier, wer spart? (3) ᐊ Marginalie ᐅ (5)

Und? Heute einen Spaten in der Hand gehabt? Ja? Glückwunsch! Regionales Obst ist etwas Feines. Nein? Ich auch nicht. Bei dem Bodenfrost … Martin Luther! “Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute ein Apfelbäumchen pflanzen.” Die Maya bauten und bauen übrigens vor allem Mais an. (2) ᐊ Marginalie ᐅ (4)

Ingolstadt ist 1989 von der Mittelstadt zur Großstadt geworden. Sie verdankt das 100.001 Einwohnern und einer Begriffsbestimmung der Internationalen Statistikkonferenz von 1887. Nur 23 Jahre später hat sie es jetzt in die Champions League der Städte geschafft! Das proklamiert zumindest der Audi-Personalvorstand Thomas Sigi. Gegenüber dem Donaukurier sagte er nämlich gestern: „Als Heimatstandort von Audi ist Ingolstadt in die Weltliga der großen Metropolen aufgerückt. Das bedeutet, dass sich unsere Stadt auch an den Standards dieser Weltstädte orientieren muss. Ein wichtiger Faktor ist dabei das Angebot an Top-Gastronomie, Hotellerie und KongresskapazitätWeiter Lesen

Der zeitgeistige Autofahrer. Keine Handbekleidung liegt im Handschuhfach. Keine Kopfbedeckung ruht auf der Hutablage. Kein Kotflügel verteidigt vor Fäkalien. Jede Stoßstange ist lackiert. Letzteres empfinde ich als Rückschritt. Marginalie ᐅ (2)