Ein kleiner Besorgungsgang in Ingolstadt. Am Pfeifturmeck bestaune ich zunächst den frisch enthüllten Erbärmdechristus. Sein Style in den letzten Monaten war schauerlich. Neu beschirmt ist er wieder ganz Blickfang. Und bin ich doch durch und durch ein Freund von Patina, so ein Kupferglanz – noch gänzlich frei von Grünspan – ist gleichwohl schön anzusehen. Weiter geht es zum Wochenmarkt. Am Käsestand von Robert Winter gilt es noch diesen Frischkäse zu ergattern. Er ist schnell ausverkauft. Langschläfer und diese Köstlichkeit haben keine Schnittmenge. Ich vertrete die feste Meinung, dass ein Besuch auf dem Wochenmarkt stets ein erfrischendes Erlebnis ist. Die Garantie für diese Erquickung rührt daher, dass es dort gleich so viele Ursachen dafür gibt. Gutes Essen, Bauern und Lebensmittelhandwerker („Shake the hand that feeds you“), Regionalität, Saisonalität, frische Luft, GeborgenheitWeiter Lesen

Käseeinkauf in Ingolstadt gelingt nur an einem Ort. An diesem dafür aber mustergültig. Auf dem Wochenmarkt! Allein drei reinrassige Käsehändler sind am Platz. Mit Abstand am häufigsten sieht mich von ihnen Robert Winter. Sein Stand steht am nordöstlichsten Eck: Eine köstliche Spezialität – und die will ich heute kurz hochhalten – ist sein selbstgemachter Frischkäse. Aber Vorsicht! Einmal probiert und es gibt einen neuen Souffleur im Nucleus accumbens … Zur Machart konnte ich folgendes erfahren: „Das Rezept hat sich im Lauf der vielen Jahre entwickelt. Dazu gehören Doppelrahmfrischkäse (Allgäu), etwas französischer Frischkäse (Centre-Val de Loire) bringt Säure, Oderwälder Schichtkäse (Odenwald) für die Cremigkeit, Creme fraiche aus der Normandie für den Geschmack, französische Rohmilchbutter für die Festigkeit, Salz, Tellicherry Pfeffer, rote Zwiebeln und Schnittlauch. Ich mache davon etwa 20 kg proWeiter Lesen