Eine Annäherung: Spaziergang durch die Ingolstädter Altstadt, das Glacis – zum Nordbahnhof. Deutschlandticket – eine feine Sache! Aus dem Fenster schauen. Hopfengärten ziehen vorbei. DIE ZEIT raschelt. München Hauptbahnhof. U1|U2 zum Sendlinger Tor. U3|U6 zur Implerstraße. Noch sechs Minuten zu Fuß … Gaststätte Großmarkthalle. Am Ziel!

➜ 17.04.25 (Donnerstag|Tisch 2). Meine Begleitung: Ganz mit mir selbst. Spektakulär: Die Pfannkuchensuppe. Sehr gut: Kalbsbeuschel mit Semmelknödel (feinsauer, mit Gewürzgurkenstücken; der Knödel war einen Tick zu fest). Zum Einstieg ein Paulaner Spezi. Streichergebnis: keines. Für die Heimverpflegung – einige Paar der herrlichen Debrecziner im Straßenverkauf (nur Barzahlung).

Gabi Walter|Gaststätte Großmarkthalle

➜ 24.05.25 (Samstag|Tisch 6). Meine Begleitung: Wieder Sohn Moritz. Man nenne mir einen besseren Weggefährten … Spektakulär: Die Nudelsuppe (habe jetzt alle drei Suppen probiert – ausnahmslos Champions League!), selbstredend die Weißwürste.

Allerdings steht das erste Streichergebnis auf dem Zettel – das Wiener Schnitzel. So schade! Ein heiliges Gericht. Da ist es zur Blasphemie nicht weit … Optisch nicht schlecht, aber geschmacklich breit, müde, fettschwammig. Letzten Monat gab es am Nebentisch ein Münchner Schnitzel, da habe ich schon gespitzt! Samstags findet sich dieses aber nicht auf der Karte. Also nach Wien. Bin leider nicht angekommen. Butterschmalz war – keine Überraschung mehr – auch nicht in der Pfanne. Der Kartoffelsalat hingegen schmeckte ganz ordentlich. Ich werde dem Panierten dort natürlich eine weitere Chance geben – wo kommen wir denn sonst hin?!

➜ 30.06.25 (Montag|Tisch 4). In Begleitung von Moritz. Ich musste ihn nur einmal fragen. Zum ersten Mal montags. Mir fällt auf, dass ich immer an einem anderen Tisch sitze. Ungeplant. Aber bisher stets in der „Schwemme“. Draußen hat es deutlich über 30 Grad. Trotzdem sitzen die Leute vor der Gaststätte und im kleinen Kastaniengarten. Wir nehmen drinnen Platz – bei deutlich unter 30 Grad.

Gleich der Höhepunkt – die Weißen. Danach kein Münchner Schnitzel – es steht nicht auf der Karte. Dafür nimmt Moritz einen Schweinsbraten. Auf der Karte „Schweinebraten“ – da fehlt ein „s“ für das „e“ in der Mitte – wenn nicht hier, wo denn dann?! Sehr feines, mürbes Fleisch, guter Knödel, brauchbarer Speckkrautsalat. Die Sauce einen Tick zu gestreckt.

Meine Wahl: Hausgemachte Bratensülze mit Röstkartoffeln. Die Erdäpfel tadellos. Beim Abräumen vermerke ich auf Nachfrage, dass die im Übrigen gute Sülze einen Süßton hatte. Die Bedienung zieht umgehend einen Finger durch den Teller und probiert! Dann noch einmal. Öha! So geht das! Einfach, ehrlich und praktisch. Was für ein Interesse, was für eine beherzte Problemsuche, was für eine Fachkraft! Ich bin hocherfreut ob des Hergangs. Sie tendiert zunächst zu ausreichend sauer. Aus der Küche zurück ein Zugeständnis – sie hat die Tomate im Verdacht. Dann, nach einem weiteren Küchengang ist sie sich sicher – die Gurke (das Gurkenwasser) wars. Das ist mein Wirtshaus!

Die nächste Notiz sollte im Oktober erscheinen (dann mit den Besuchen Juli, August und September). Drei Mal Vorfreude!

(2) ᐊ Gaststätte Großmarkthalle – Monatsbesuche ᐅ (4)

5 Kommentare

  1. In Franken werden in vielen Gaststätten noch selbst geriebene Klöße angeboten. Schade, dass die anderen Regionen in Bayern nahezu komplett auf Industrieware umgestiegen sind, obwohl es auch kleinere Geräte für Restaurantküchen gäbe, die das Schälen, Reiben und Pressen rationell und arbeitssparend erledigen.
    Ich kenne keine einzige fertige Knödelmasse, die einem frisch geriebenem Knödel auch nur annähernd nahe kommen. Alle sind zu fein gerieben, zu glitschig, saugen die Soße nicht auf und haben eine gummiartige Konsistenz.

  2. Author

    Lieber Günther – wo gibt es heute in Lokalen hausgemachte Kartoffelknödel, Spätzle oder Nudeln? Diese Stätten sind leider rar geworden. Die Gründe auf beiden Seiten des Tisches hinlänglich bekannt. Ich bin gerade dabei, eine Seite für entsprechende Fundstellen hier auf extra prima good zu basteln. Zur Antwort: Nicht hausgemacht. Wobei sich ein weiteres interessantes Thema eröffnet: Gibt es als (zweitbeste Lösung) gute regionale Produzenten von frischem, fertigem Knödelteig? Ich meine ja. Mal checken …

  3. Und? Reiben sie die Kartoffeln für den Knödelteig selbst oder zelebrieren sie auch den Tod des bayerischen Knödels mit fertigem Knödelteig?

  4. Author

    Michael Stark, nach meinen Infos werden diese vor Ort aufgebacken und sind daher „immer frisch“. Im guten Mittel zwischen rösch und teigig. Zuletzt ist mir häufig zu viel Salz drauf – die auf dem aktuellen Foto habe ich deutlich davon erleichtert.

  5. Wie waren die Brezen ?

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