Samstagmorgen. Das Projekt Apfelkuchen geht auf die Zielgerade. Heute fahre ich mit dem Auto. Auf der Heimfahrt werde ich wertvolle, zerbrechliche Fracht an Bord haben … Max (wir sind zwischenzeitlich per Du) hat bereits wieder alles vorbereitet: Acht reife Äpfel (Jonagold) müssen zunächst geschält werden. Danach werden sie in Spalten und dann in kleine Stücke geschnitten: Es klingelt. Frau Ecker kommt. Wie verabredet, hat sie alles zum Kaffee kochen dabei. Passend zur Gesamtdramaturgie – Old School: Max rollt den Teig für den Kuchenboden aus. Dabei im Einsatz: Ein abgeschnittenes Stück Besenstiel: Im Hintergrund, vor dem Ofen, flötet das Backstubenradio. Es ist ein Autoradio und wird von eben einer solchen Batterie angetrieben. Ich erblicke auch eine Kassette … Jetzt kommt der Teig, der den Apfelkuchen zum gedeckten macht, in Form. Er wird mit EigelbWeiter Lesen

Ende Oktober 2011. Freitagnachmittag. Das Projekt Apfelkuchen findet seine Fortsetzung. Heute der Teig – morgen der Kuchen! Mit dem Radl geht es zum Feigel Max. In der stillgelegten Backstube treffe ich bereits auf eine perfekte Mise en Place. Die ganze Geschichte scheint nicht nur mir großes Vergnügen zu bereiten … Für den Mürbeteig liegen bereit: 2 Eier150 g Margarine150 g Puderzucker600 g Weizenmehl (405er)50 ml Vollmilch1/2 Fläschchen Zitronenaroma1 Päckchen Vanillinzucker1 Päckchen Backpulver Ich wäre statt der Margarine ja für Butter. Und das gute Zitronenaroma würde wohl im besseren Saft und Schalenabrieb einer ungespritzten Zitrone seinen Feind finden. Darum geht es heute aber nicht! Der personifizierte Bäcker meiner Kindheit legt noch einmal Hand an. An historischer Stätte entsteht mein Urmeter eines Apfelkuchens. Fast 2 1/2 Jahre nach Schließung der kleinen Bäckerei. Also zurück in die ReiheWeiter Lesen

Es sind Geschichten wie die folgende, warum es extra prima good eigentlich gibt: Es geht um die Ingolstädter Bäckerei Feigel. Und um eines ihrer Produkte. Den gedeckten Apfelkuchen. Die Bäckerei gibt es nicht mehr. Am Samstag, den 13. Juni 2009 war ihr letzter Tag. Still und leise ist sie verschwunden. Dabei gab es sie 56 Jahre in der Neuburger Straße. Weit und breit war sie die einzige im alten Westviertel. Bäckermeister Max Feigel senior öffnete 1953 zunächst unter der Hausnummer 25. Zwei Jahre später wurde dann schräg gegenüber das als Bäckerei gebaute – zu erkennen an der besonderen Raumhöhe – Haus Nr. 14 bezogen. Hier blieb sie. Bis zum Schluss. Mir fällt gerade ein, dass ich schon einmal über eine Bäckerei in Ingolstadt geschrieben habe, die es heute nicht mehr gibt: DieWeiter Lesen