Die größte Brauereigruppe der Welt heißt Anheuser-Busch InBev. Zu ihr gehören – man höre und staune aus bayerischer Sicht – Franziskaner, Löwenbräu und Spatenbräu. Der weltweit drittgrößte Brauereikonzern ist Heineken N.V. Zu ihm gehören u. a. die Marken Hacker-Pschorr, Paulaner und Kulmbacher. Gemeinsame Ziele: eine möglichst große Konsumentenschicht. Diese wird erreicht durch: den kleinsten gemeinsamen Nenner. Auf der Strecke bleiben dabei …

Im Ozean der Industrie- und Fernsehbiere halte ich deshalb schon seit jeher Ausschau nach den handwerklich arbeitenden, privat geführten, regionalen Leuchttürmen der Braukunst. Der eigenen Note, des Geschmacks wegen. Der Markt ist hoch erfreulich in Bewegung – und ich meine jetzt nicht den globalen Verdrängungs- und Verdichtungswettbewerb bei den austauschbaren Giganten – nein, ich meine die Veränderungen auf lokaler Ebene. Stichworte: Hausbrauerei, Microbrewery, Craft Beer. Von der fantastischen Bierbewegung in den USA und Kanada will ich jetzt gar nicht reden:

us brewery count

Ich bleibe in good old europe. Allein was sich in den letzten Jahren im Weinland(!) Italien schönes zusammengebraut hat, ist hoch beachtlich. In Ingolstadt haben wir das Schwalbenbräu (ein Bericht ist, ich weiß, überfällig) und ich hoffe es tut sich auf der Schanz noch viel mehr. Schließlich haben wir doch im Jahre 1516 …!

Was macht München? Da gibt es einmal die Forschungsbrauerei und natürlich den Augustiner-Bräu. Ich erwähne ihn in diesem Artikel trotzdem. Er ist einfach ein Mythos (schöner Bericht im SZ-Magazin). Und – der eigentliche Grund dieses Posts – die Giesinger Biermanufaktur:

giesinger

Das 2006 von Steffen Marx gegründete Bräu arbeitet traditionell handwerklich. Alle Biersorten werden unfiltriert hergestellt. Es gibt keinen Hopfenextrakt. Jetzt hat man sich entschlossen zu erweitern (seit sechs Jahren wird in der Garage gebraut) und ein neues Brauhaus mit Bräustüberl zu errichten. Der erste Neubau einer Bräustätte in München nach 300 Jahren – eigentlich unglaublich. Marx hat dafür in die große Runde um Hilfe gebeten – auf der Website gibt es hierzu mehrere Möglichkeiten. Der padrone ist bei sowas gerne dabei (think global, act local) und hat sich gleich einen Genussschein zugelegt:

giesinger

Dass Marx angeblich auch das Ziel hegt, Trikot-Sponsor vom TSV 1860 München werden zu wollen, ist natürlich nicht der Bringer. Aber was tut man nicht alles. Es könnte aber gerade auch das plus X sein, um mit Giesinger Bräu auf die nächsten 22 Meisterschaften von Bayern München anzustoßen 😉

Eine feine Hilfe beim Entdecken der Biervielfalt gibt der ProBier-Club. Im Abo kann man sich jeden Monat verschiedenste Bierspezialitäten einer anderen regionalen Brauereien ins Haus kommen lassen.

2 Kommentare

  1. Das Bier ist unglaublich lecker und muss rechtzeitig getrunken werden, sonst ist es hin! Wir pilgern öfter mal zur Garage, na, das wird sich dann wohl bald ändern …

  2. Da muss ich ja glatt mal mit meinen Kumpels reden ob wir da nicht auch mit einsteigen 🙂
    2-3 Genusscheine und dann einmal im Jahr nen Ausflug dort hin machen und die Zinsen „verbrauchen“ 😉

    Schöner Tip!

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