Der erste Schnee, Kaminfeuer … ich hatte spontane Lust auf eine Eisbock-Probe. Hier erfährt man geschwind, was ein Eisbock ist und wie er hergestellt wird (er wird als solcher nicht gebraut, sondern entsteht durch Entzug des gefrorenen Wassers). In Griesmüllers Altstadtbrauerei entwickelt er sich übrigens auf Wunsch direkt am Tisch. Die Auswahl in der Region ist recht klein. Mit zugegeben überschaubarem Aufwand, fand ich gerade mal drei Exemplare. Der Eisbock von Nordbräu hat 9,2% (0,5 l/1,05 EUR), der Frigus von Urban Chestnut 11% (0,33 l/8,99 EUR) und der Aventinus vom Schneider 12% (0,33 l/1,80 EUR).
Meine Eindrücke: Nicht so der Bringer. Das Nordbräu-Exemplar lässt geschmackliche Ballung und Konzentration vermissen. Das Ausgangsbier hatte ihn wohl schon nicht an Bord (siehe auch den sehr günstigen Preis für einen Eisbock). Der Frigus hingegen hatte etwas in der Flasche, das nicht auf meiner Rechnung stand – und ich in einem Eisbock auch nicht brauche: Buchenrauch-Gerstenmalz. Diese Note – schmecke das Bamberger Schlenkerla Rauchbier – überlagert faktisch alles. Was galt es hier dann zu konzentrieren? Allein der Aventinus Eisbock glänzte. Dichte Aromen (Banane, Nelke, Mandel) und (trotzdem) Süffigkeit. Ein gefährliches Bier.
Ich habe mir tatsächlich zwei Flaschen Frigus gekauft – die Brauerei ist schließlich vorzüglich! Vorschlag: Wer mir eine Flasche Aventinus bringt, bekommt im Tausch die verbliebene Flasche Frigus. Wirtschaftlich gesehen ein Angebot, das man nicht ablehen kann 😉 Wer Lust und Interesse hat, meldet sich bitte.
Wenn man den Frigus wie einen Cognac trinkt – nicht meine Idee, sondern eine Verzehranweisung aus dem Sulzberger Bierhaus – also unter schwenken leicht anwärmt, löst sich das rauchige im Wohlgefallen (pun intended) auf.