Im Münster wurde ich getauft. In der Piuskirche folgten die Erstkommunion, die Firmung und die Pfadfinderweihe.
Meine eigentliche spirituelle Heimat aber fand ich schon früh in der Klosterkirche der Ingolstädter Franziskaner (heute Kapuziner). Das begann als kleiner Bub, als mir dort meine Oma allerlei schaurige Legenden zur “Schuttermutter” – die Holzmadonna aus dem 15. Jahrhundert befindet sich in einem der Seitenaltäre – erzählte. In einer davon wurde der Figur der Kopf abgeschlagen und der Torso in die Donau geworfen. Auf wundersame Weise landete die unversehrte Madonna dann am Ufer der Schutter (diese floss seinerzeit direkt an der Augustinerkirche vorbei – dort befand sich die Madonna ursprünglich). Im Fortgang kam dann meine Oma immer noch auf den Maxl zu sprechen – den legendären Alligator aus dem Ingolstädter Zoo „Wasserstern“ – der mehrere erfolgreiche Ausbruchversuche in eben die Schutter unternahm. Altoberbürgermeister Peter Schnell saß an einem Kommunalwahlsonntag – es war später Nachmittag – einmal ganz allein in einer der leeren Bänke – ein Bild, das ich bis heute behalten habe. Mein Sohn wurde in der Franziskanerkirche getauft … Das Fünfjährige von Slow Food Ingolstadt feierten wir auch dort.
Fast ein Jahr war jetzt die herrliche Kirche sanierungsbedingt geschlossen. Die Gottesdienste wurden im Kreuzgang gefeiert. Seit letzter Woche (Aschermittwoch) ist das Gotteshaus endlich(!) wiedereröffnet.
Papst Franziskus forderte – einfach grandios! – zeitig nach seiner Wahl den Klerus auf, sich als Hirten mitten unter die Herde zu mischen und den „Geruch der Schafe“ anzunehmen. Das muss man der Gemeinschaft der Kapuzinerbrüder um Guardian Jose nicht erst nahelegen. Man werfe einfach nur einen Blick auf deren Website. Heute nach der 10.00 Uhr-Messe fand der monatliche gemeinsame Frühschoppen im Refektorium des Klosters statt. Es gab unter anderem(!) selbst gemachten Saft aus Quitten vom Klostergarten und köstliche Spinatknödel in brauner Butter mit Parmigiano:
In der laufenden Fastenzeit laden die Mönche zum gemeinsamen Morgenlob (Laudes) ein. Am 16./23./30. März und 06. April von 7:00 bis 7:25 Uhr. Danach gibt es im Refektorium ein einfaches Frühstück.
Aufgeräumt, geerdet und wohlig gestärkt eröffneten sich auf dem Nachhauseweg schöne Perspektiven (derzeitige Baulücke in der Kupferstraße):