Marcella Hazan „Die klassische italienische Küche“ legt uns nahe: „Bei der ganzen Pastazubereitung ist kein Schritt so wichtig wie das Wenden in der Sauce. Bis zu diesem Zeitpunkt sind Pasta und Sauce zwei ganz verschiedene Dinge. Das Wenden verbindet sie innig […] Haben Sie die Pasta in der Sauce gewendet, servieren Sie sie sofort und fordern Sie Familie oder Gäste auf, die Unterhaltung abzubrechen und mit dem Essen anzufangen“.
Ich bin wahrlich kein Freund der Überfrachtung. Im Gegenteil. Und die geschilderte Szenerie genügt sich eigentlich selbst. Trotzdem. Diese kleine Lücke – zwischen dem Servieren und dem Essen – kann man doch noch sehr sinnvoll füllen! Es fördert in den allermeisten Fällen sogar den unmittelbar bevorstehenden Genuss nicht unerheblich. Ich spreche vom frischen Reiben eines Hartkäses über den Teller mit der dampfenden Pasta.
Das Elend freilich lauert in der Bewerkstelligung. Ich habe mir dieses Thema mehrfach hingelegt. Hier meine (bisherige) Mannschaftsaufstellung dafür:
Irgendwie, mehr oder weniger, kommt man zum Ziel. Diejenigen unter uns, für die der Weg das Ziel ist, sollten unbedingt gleichzeitig Freude an der Demütigung haben …
Seit einigen Wochen kann ich erleichtert und zufrieden feststellen: Es gibt eine Lösung! Die Jungs vom Microplane (Russellville, Arkansa/USA) beschreiben sie auf ihrer Website so: „The big moment came in 1994, when a Canadian homemaker picked up a new woodworking tool, in complete frustration over using a dull grater for the preparation of an orange cake recipe. Sliding the orange across the Microplane tool, she was amazed at how beautifully it worked, with total ease, speed and efficiency. At this point, Microplane crossed over from the wood shop to the kitchen and in a short period of time has earned a permanent place in the kitchen.“
Peter Simonischek, alias Winfried Conradi, alias Toni Erdmann (herrlich: „Consultant and Coach“ … !!!) würde sagen: „Das ist ’ne richtig gute Käsereibe“:
Und dem schließe ich mich vollumfänglich an. Es gibt verschiedene Varianten davon. Meine Wahl fiel auf die „Premium Classic Series“. Mir ist gänzlich bewusst, dass ich mit diesem Bericht en passant die ein oder andere empfindliche Not bei der laufenden Geschenksuche beseitigt habe. Gerne geschehen! Vor Ort gibt es die Reibe auf jeden Fall bei Küchenmamsell (in Ingolstadt und Neuburg) und Brandl (in Eitensheim).
Was? Du verschmähst mein altes Geschenk, die Cilio? Ok, ich gebe es ja zu: habe die microplane auch schon länger im Einsatz 🙂
Ich habe diese Reibe seit vielen Jahren, sie ist immernoch scharf und funktioniert so gut wie am Anfang. Mit keiner anderen Reibe kannst du so schnell und sauber Käse, Schoki, Muskatnuss, Zitronenschale und vieles mehr reiben und sie ist super zu reinigen.
Eine solche Schärfe kenne ich von keiner anderen Reibe. Und sie scheint auch von Dauer zu sein. Es ist eine reine Funktionsfrage.
Guten Abend padrone,
danke für die Aufklärung. So richtig erschließt sich mir das Besondere an dieser Käsereibe noch nicht. Sind die anderen nicht auch scharf?
Äußerlich sieht sie natürlich schon gut aus. Aber es ist dann eher eine Luxus- als eine Komfort-Frage, oder täusche ich mich?
Bin immer noch gespannt…
Weil sie richtig schön scharf ist, Tommy Soprano. Ohne großen Aufwand und leichtgängig flockt der Käse oder die Zitrusschale über das Zielgebiet. Ihr Aussehen (Feile) entspricht ihrem Werdegang (woodworking tool) – siehe Text. Es gibt auch andere Modelle (mit dem gleichen Blatt/Klinge). Aufgrund ihrer Geschichte gefällt mir aber gerade diese (wohl sehr ursprünglich gebliebene) am besten.
Vielleicht bin ich um diese Uhrzeit schon ein bisschen doof im Kopf, aber WARUM ist diese Käsereibe so gut? Sieht eher aus wie die Feile, die sich die Panzerknacker ins Brot gebacken haben, um aus dem Knast zu flüchten. Wars in den „Lustigen Taschenbüchern“ vielleicht gar keine Feile, sondern… diese Käsereibe?
Benutze ich seit vielen Jahren in verschiedenen Formaten. Es gibt nichts besseres.
Ich gehe morgen los und kaufe diese Käsereibe. Danke für den Tipp,