6. Oktober 2018 – Demo in München – 18.000 Menschen (+/-) haben sich auf dem Königsplatz versammelt – ihr Begehren: Mia ham’s satt! Aufstehen für „eine ökologische, tiergerechte und bäuerliche Landwirtschaft und gesundes Essen. Für saubere Luft, lebenswerte Städte und den Erhalt unserer wunderschönen, vielfältigen Kultur- und Naturlandschaft.“
Veranstaltungen wie diese, noch dazu zu solchen Themen, haben in Bayern eigentlich Seltenheitswert. Dazu kommt: Für Menschen wie mich und für nicht wenige, die ich dabei getroffen habe, gehört die Teilnahme an Demonstrationen nicht zum Alltag. Da ist einiges leider notwendigerweise in Bewegung gekommen… Ministerpräsident Markus Söder pflegte erst kürzlich 20.000 Demonstranten in München im Vergleich mit den 13 Millionen Einwohnern Bayerns als „relativ gering“ abzutun. Er hat nicht nur thematisch nichts, er hat absolut nichts verstanden…
Leider ganz aktuell:
Fünf Jahre hatten sie dafür Zeit. Nichts(!) ist geschehen. Jetzt sollen als Belohnung einfach zwei weitere Jahre oben drauf kommen. Wofür? CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt (übrigens mein absoluter Lieblingspolitiker) sagte, mit dem Kompromiss sei nun auch in Zukunft Ferkelzucht in Deutschland möglich. Über was reden wir hier? Die Kosten der Kastraktion mit Injektionsanästhesie belaufen sich umgerechnet auf einen einstelligen Centbetrag pro kg Fleisch…! Und unabhängig davon müsste man doch nur das Fleisch von schmerzfrei kastrierten Schweinen klar für den Verbraucher kennzeichnen – auch in Wurstwaren und Fertiggerichten – dann löst sich das „Problem“ mit Sicherheit ganz schnell. Siehe das Schicksal der Eier aus Käfighaltung.
Danke dieser Demonstantin:
Man sollte diese ungeheuerliche Geschichte nämlich immer wieder hochhalten und vor dem Vergessen bewahren: Im November 2017 stimmte der ehemalige Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (Überraschung: CSU) im angeblichen Alleingang (offensichtlich wusste aber Host Seehofer davon) für eine Verlängerung der EU-weiten Zulassung von Glyphosat um weitere fünf Jahre. Themaverfehlung. Und stilistisch ein Bruch der Koalitionsspielregel, da er zuvor mit Bundesumweltministerin Barbara Hendricks eine Enthaltung abgesprochen hatte.
Aus Ingolstadt war nicht nur Slow Food vertreten. Michael Würflein – Vorsitzender der Bund Naturschutz Kreisgruppe Ingolstadt:
Demnächst dazu mehr 😉
Am kommenden Sonntag nehme ich an meiner siebten Landtagswahl (selbstredend wurde keine ausgelassen) teil. Noch nie habe ich mich darauf so gefreut!