Nesrin (Nessi) Yilmaz widmet sich mit größter Leidenschaft der Kreatur von Dr. Victor Frankenstein aus dem 1818 erschienenen Roman von Mary Shelley “Frankenstein or The Modern Prometheus“. Ihr löbliches Anliegen: mitzuhelfen das Potential dessen weltweiter Bekanntheit für die Stadt Ingolstadt (besser) zu nutzen. Dazu hat sie zwischenzeitlich verschiedene dreidimensionale Werke geschaffen. Am bekanntesten dürfte die kleine Plastik aus Beton sein. Jeden Samstag versteckt sie eine davon in der Altstadt. Mit Hilfe von mehr oder weniger aussagekräftigen Fotos auf Facebook sollen die Leute ihren Aufenthalt aufspüren. Der Finder darf sie dann behalten!
Ich verfolge das mit Interesse. Erinnert es mich doch ein bisserl an mein Suchspiel vor zehn Jahren. Letzten Samstag dauerte es ungewöhnlich lange. Eine Erfolgsmeldung blieb aus. Weil der von mir erkannte Fundort (Münster – Eingang Nordturm/Wendeltreppe) nicht weit weg war, machte ich mich auf den Weg … und wurde belohnt!
Bei anschließendem Cappuccino und Ratsch mit Nessi verriet sie mir – und das ist eine hoffnungsvolle Neuigkeit für uns alle – dass sie sich sehr ernsthaft mit dem Gedanken trägt, in der Altstadt wieder eine Lokalität aufzumachen!
Weil es stetig sehr viele falsch machen, möchte ich – wenigsten den Ingolstädtern – unbedingt diese Zeilen ans Herz legen: Bitte nennt es nicht Frankenstein!
So hat für mich also der letzte Samstag begonnen. Geendet hat er wie folgt. Ich war schon müde und wollte eigentlich ins Bett. Nach den Nachrichten ein finales Zappen. ZDFneo erscheint. Und auf die Minute genau getroffen beginnt Kenneth Branaghs “Mary Shelley’s Frankenstein” (1994|Robert De Niro gibt die Kreatur). Unglaublich! Ein Zeichen? Natürlich ein Zufall. Wenn auch ein erstaunlicher.
Nachtrag|24.10.2023: Das Georgianum wird gerade saniert. Motive am Bauzaun informieren die Passanten mit passenden Themen zum historischen Umfeld.
Danke für diese schöne kleine Geschichte. Den Film damals in Ingolstadt im Kino zu sehen, war ein lustiges Erlebnis. Als Doktor Frankenstein zu seiner Geliebten sagt “Komm mit mir nach ingolstadt!”, war das Lachen und Gejohle im Kino groß. Angeblich gab es wohl seitens des Filmverleihs den Plan, die Deutschland-Premiere in Ingolstadt zu feiern, einschließlich De Niro und/oder Brannagh. Woran es gescheitert ist oder ob es vielleicht doch nur ein Gerücht war, weiß ich nicht.