In Ingolstadt und den angrenzenden Landkreisen gibt es eine ganze Reihe gut gemachter Museen und Bildungsstätten zum Thema Lebensmittel und Landwirtschaft, die da wären:

Das Hopfenmuseum hat der padrone mit dem Slow Food Convivium Ingolstadt vor einigen Wochen besucht. Bericht dazu hier. Heute ging es wieder ins Museum. Im Bauerngerätemuseum Hundszell war Öko-Bauernmarkt!

Zunächst machen wir aber eine große Schleife.

Schon immer wollte ich einmal auf dem Pfaffenhofener Flohmarkt herumstöbern. Stunden später: Guter Markt! Neuwaren 0 %, Ramsch < 3 %. Klare Empfehlung. Meinen Rucksack machten schließlich acht Gewichte schwer:

Diese werden bald ein wenig abgeschliffen und dann klar lackiert. Türstopper, Bücherstütze, Briefbeschwerer – sind gut verwendbar. Handschmeichler. Ich liebe sie – und benötigte Nachschub.

Zum Mittagessen ging es bei Kaiserwetter in den Biergarten im Kloster Scheyern. Biergarten Ende September. Auf dem Kies liegen zunehmend bunte Blätter. Herbstsonne. Klare Luft. Herrlich … Sehr gute Brauerei! Das Essen dort ist ein Thema für sich. Ich werde ein anderes Mal darüber schreiben. Die eigene Klostermetzgerei ist jedenfalls beachtlich. Was mir heute dagegen unschön auffiel und kurz Erwähnung finden soll: Im Veranstaltungskalender der Betreibergesellschaft für die Klosterschenke (die Benediktiner haben diese verpachtet) greift das “All you can eat” Fieber um sich. “Fischbuffet”, “Steakabend”, “Würst´l essen”, “Kesselfleischessen”, oder “Hax´n essen”. Immer der “so viel man kann” Stempel drauf … Passt ganz sicher nicht in diese Umgebung! “All you can eat” setzt immer auf Masse. Der Gast will viel essen. Der Wirt will gleichzeitig natürlich etwas verdienen. Zwischen diesen Mühlsteinen haben Qualität und Esskultur sehr kurze Halbwertszeiten. Die Preise beseitigen dabei letzte Zweifel. Das “Würst´l essen” mit dem mühsamen Untertitel “Soviel wie neipasst” kostet z.B.  7,80 EUR pro Person! Und eine Breze und ein 0,5er Weißbier sind im Preis auch noch inbegriffen …

Vom Kloster Scheyern ist Unterschnatterbach (der Name ist wunderbar!) nur ca. 3 Kilometer entfernt. Dort befindet sich die Haus- und Hofimkerei des padrone. Der Bienenhof Pausch. Mit Slow Food Ingolstadt waren wir auch schon dort – Bericht hier. Unsere Honigvorräte sind restlos aufgebraucht. Aber heute ist Sonntag. Soll ich, darf ich die Pauschs rausklingeln? Auf der Heimfahrt – die Entscheidung für die Achtung der Sonntagsruhe war bereits gefallen – brachte dieses Schild die Wende:

Schöner Tagesflow! Unsere Vorräte sind wieder aufgefüllt. Morgen früh …!

Helga und Albrecht Pausch sowie Königin 78

Und jetzt ging es zurück nach Ingolstadt. Zum Öko-Bauernmarkt. Ins Bauergerätemuseum.

Der Ingolstädter Tierarzt (und Finanzvorstand Slow Food Deutschland) Dr. Rupert Ebner referierte zum Thema „Wer weiter denkt, kauft näher ein.“ Diesjährige “Ehrengäste” waren zwei Murnau-Werdenfelser Ochsen. Die Rasse ist Slow Food Archepassagier. Das internationale Slow Food Projekt zur Erhaltung der Biodiversität, von der Slow Food Stiftung für biologische Vielfalt 1996 gegründet, schützt weltweit fast 1.000 regional wertvolle  Lebensmittel, Nutztierarten und Kulturpflanzen vor dem Vergessen, indem sie in die Arche des Geschmacks aufgenommen werden.

Besonders gespannt war ich auf das neue (erste) Bio-Bier vom Schwalbenbräu. Der Braumeister – Marco Dombek – persönlich stand hinter dem Zapfhahn. Schmeck gut!

Marco Dombek am Hahn

Das Bio-Bier (Pils) gibt es derzeit nur aus dem Fass. Zum Schwalbenbräu bald mehr!

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