Das Freibier für die erste Klappe des Spiels ist noch nicht getrunken (das Wetter wäre jetzt stabil…), da ertönt sogleich die zweite Klappe. Heute ist es (meine ich) einfach. Noch mal ein kurzer Blick auf die Spielregeln:
Das Objekt findet sich in Ingolstadt. Abgegebene Tipps werden ausnahmslos nur gewertet, wenn sie über die Kommentarfunktion des Blogs am Ende des Artikels abgegeben werden. Facebook-Kommentare zählen deshalb nicht (und sollten was die Auflösung betrifft, aus Gründen der Fairness unterbleiben – Danke!). Das System registriert bei der Abgabe die Uhrzeit. Ich schalte Eure Meinungen von Zeit zu Zeit frei. Im Zweifel entscheidet die Genauigkeit der Beschreibung. Bitte beschreibt deshalb so präzise wie möglich.
Der Gewinner bekommt wieder ein Freibier im Hohe-Schul-Biergarten. Bereit? Here we go – wo bin ich?
Auflösung (18.06.12):
Gegenüber des Scherbelbergs – genau am Schnittpunkt des Eckhauses Anatomiestraße/Griesbadgasse – prangt das wunderschöne, sogenannte Nasenschild – einen im Nest stehenden Weißstorch zeigend – in den Ingolstädter Luftraum. Ein Geburtshaus – handlungsbeschreibend und damit symbolgerechter – ein Bringhaus?
Das Gebäude mit Giebel zur Anatomiestraße entstand 1874 durch Umbau eines spätmittelalterlichen Hauses. Letzteres ist schon im Ingolstädter Sandtner-Modell (von 1572) nachgewiesen. 1762 sind der Tagwerker Johann Ettl als Eigentümer und „Anna Langfeld, altes Dienstmensch“ sowie „Anna Maria Kremlin, geweste Pfarrköchin“ als Bewohner überliefert. Im Südosten angrenzend stand übrigens das städtische Scharfrichterhaus. Die späteren Eigentümer waren Handwerker. Das Haus wurde von ihnen im Erdgeschoss landwirtschaftlich genutzt.
Schließlich erfolgten die Übernahme durch die Aktienbrauerei (aufgegangen in der heutigen Herrnbräu) und der angesprochene Umbau zu einer Bierwirtschaft mit dem Namen „Zum Storchen“ bzw. „Storchwirt“. Benannt nach dem Vorbesitzer Georg Storch. Im Netz lässt sich weiter recherchieren, dass der Storchwirt 1913 bis 1953 von Wirt Lorenz Gall und seiner Frau Franziska geführt wurde. Weitere zehn Jahre bis 1963 dann von deren Tochter Paula Rottmann. Endlich übernahm Frau Hedi Gulder den Pachtvertrag, den sie 1983 an ihre Tochter Traudl Schrätzlmayer überschreiben ließ. 2003 feierten sie gemeinsam im Haus ihr 40jähriges Wirtsjubiläum. Beim Frühschoppen mit Weißwürsten.
Ob die Küche gut war, weiß ich nicht. „Urgesteine“ im Viertel, von mir darauf angesprochen, äußern sich weder besonders lobend, aber auch nicht abwertend. Für die Gäste gab es insbesondere bayerische Hausmannskost. Vom Schweinsbraten übers Schäufele (immerhin!) bis zum Schnitzel. Im Sommer 2006 war damit Schluss. Die letzten Wirtsleute des Storchwirt, Traudl und Ehemann Helmut Schrätzlmayer setzten sich zur Ruhe.
Im Vorfeld der Sanierung (2007) war vom damaligen Eigentümer Elmar Zieglmeier beabsichtigt, hier eine italienische Trattoria anzusiedeln. Donau Kurier (06.07.2006): „Die Besitzer haben ganz genaue Vorstellungen: Sie wollen keine Küche mit Schnickschnack, keine seitenlange, eingeschweißte Speisekarte. „Sondern eine kleine, mit der Hand geschriebene Tageskarte und eine familiäre Atmosphäre“. Daraus wurde leider(!) nichts. Ein Japaner hätte gerne zugegriffen – der Eigentümer lehnte das aber ab – es hätte seiner Meinung nach nicht zum Haus gepasst. Also entstanden im Fortgang und heutiger Nutzung fünf Wohnungen.
Ich war (nur) einmal drin, im Storchwirt. Einer meiner Onkel hat mich mitgenommen. Wir haben dort Fußball geschaut. Das Spiel ist mir nicht mehr erinnerlich. Geblieben – dank Sinn für Erhaltenswertes – ist das schöne Nasenschild!
Wer bekommt das Freibier? Gar nicht so einfach. Wähnt der erste Tippgeber den Storchwirt doch im Haus des ehemaligen Wirtshauses „Goldener Stern“ in der Griesbadgasse 2. Dem – namensbewusst – heutigen „Stella d’Oro“. Also kann (im Zweifel – sorry) ich allen folgenden Versuchen, die ohne genaue Straßenangabe nur Storchenwirt in die Runde werfen, nicht nachgeben. Christian – obwohl beim Startschuss nicht im selbigen Block – lässt Präzision walten und ist jetzt Gläubiger eines – deeply religious – Freibiers!
Fortsetzung folgt. Es wird schwieriger! Hier
Die Auflösung findet sich jetzt im Artikel!
Ich glaube das es sich hier um das Schild vom Strochenwirt in der Griesbadgasse handelt.
Es handelt sich um den Storchenwirt an der Griesbadgasse! Viele Grüße, Christiane & Norbert!
Das Hinweisschild vom ehemaligen Gasthaus „zum Storchenwirt!“
Storchenwirt, links vom Anatomiemuseum.
Gaststätte „Zum Storchenwirt“ links vom Anatomiemuseum.
storchenwirt.
(Ehemaliger) Storchenwirt. Jetzt ein Büro, wahrscheinlich Versicherungen. Gleich bei der Alten Anatomie.
Du bist gemein – so was immer dann zu posten wenn ich nicht zu Hause bin 😉
Storchenwirt, Griesbadgasse 48
Kleine Info noch dazu 🙂 immer wieder schön so was zu finden:
http://www.altstadtbau.com/objekte/IN_storchenwirt/Donaukurier_Storchenwirt.pdf
Da sag ich mal: (ex-) Storchenwirt!
Ich würd‘ ja sagen des is beim alten Storchenwirt…
äh, jetzt stella doro, früher gasthof zum storch?