Unsere Erde ist in etwa 4,6 Milliarden Jahre alt. Seit Beginn der Sesshaftigkeit und dem Ackerbau vor vermutlich 20.000 Jahren bis vor ungefähr 75 Jahren waren weltweit alle Produkte der Landwirtschaft Bio-Lebensmittel. Alle. Ausnahmslos. Seit dem Aufkommen (sogenannter) Pflanzenschutzmittel, dem Kunstdünger und der grünen Gentechnik, vor allem aber der Idee, Tiere nicht mehr so zu behandeln wie es ihrer Art entspricht sondern vielmehr den Bedürfnissen der Industrie zu unterwerfen, müssen sich ausgerechnet Bio-Lebensmittel erklären und durch (teure) Zertifizierungen legitimieren. Es ist als ob die Dinge nach oben fallen …  arrrgh.

Solange die Schwerkraft hier also schwächelt, bleiben wir ganz geerdet am Boden und erfreuen uns an gelungenen Legitimationen. Als erster(!) Metzger Ingolstadts hat Joseph Huber seine Metzgerei jetzt einer entsprechenden Zertifizierung unterzogen. Joseph Huber (ich sage immer Joseph dazu, weil es in Ingolstadt auch noch eine Metzgerei Richard Huber gibt) war es dann auch, der mich bei meinem Ausflug im Juni zum Bio-Metzger Prosiegel begleitete. Auf Facebook hieß es vorgestern:

huber bio2

So schaut die Bescheinigung aus:

huber bio

Sie gilt zunächst für Rindfleisch. Ich sage zunächst, weil ich hoffe, dass Schweine, Schafe, Ziegen und Geflügel irgendwann dazukommen! Jetzt kann Slow Food Mitglied Joseph Huber den Bio-Landwirten der Region (z. B. Naturland Biohof Wagner – das ist der mit den Weideochsen vom Bürgerfest) eine ortsnahe Verarbeitung, Veredelung und Vermarktung ihrer Tiere anbieten. Es liegt nun an uns Konsumenten, dieses Angebot zu würdigen und anzunehmen. Schön, wenn man es in der eigenen Hand hat.

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