Hat man sich einmal eines Themas angenommen, fühlt man sich ihm irgendwann verpflichtet … Und sei es nur als Chronist.

Den “Donaupoint” gibt es nicht mehr. Dafür jetzt aber das “Bier-Schmankerl” … Nach anfänglichen Stationen des Donaupoints am Rathausplatz und dann in der Höllbräugasse, finden wir den neuen Laden ab heute (04.11.15) – die Straßennamen bleiben passend – in der Ziegelbräustraße 4:

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Hans Fegerts Buch „Alte Ingolstädter Brauereien und Wirtshäuser“ gibt zu Protokoll: „Das Ziegelbräuhaus wurde … 1745 … erstmals urkundlich erwähnt, doch das Brauereianwesen bestand schon lange vorher.” Gemeint ist damit freilich das ehemalige Brauereiareal an der Ecke Ludwigstraße/Schmalzingergasse. Im tiefen Keller unter der Ziegelbräugasse 4 findet sich eine Schleuse zu den dahinterliegenden früheren Gärkellern. Diese könnten, so vermute ich, entweder zum ehemaligen Hetzerbräu oder zum ehemaligen Eselbräu gehört haben. Beide befanden sich östlich von der Ziegelbräustraße, in der parallel verlaufenden Eselbräustraße (heute Georg-Oberhäuser-Straße):

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Es muss ja keine Endstation werden, aber eben auch kein schneller Zwischenhalt mehr … das wünsche ich allen Bierliebhabern ganz nachdrücklich! Morgen hole ich mir zur Eröffnung das taufrische 2015er Wet Hop Pale Ale „Frischer Traum“ (Gemeinschaftssud der Riedenburger mit der Kehrwieder Kreativbrauerei).

Nachtrag (03/2017): Herr Michael Kenne vom ehemaligen Donaupoint und dann Bier-Schmankerl hat die Sache nunmehr endgültig verdummt! Nach einem angeblichen Wasserschaden (der Laden war jedenfalls längere Zeit mit dieser Begründung geschlossen) und dann gar einer Gewerbeuntersagung durch das Ingolststädter Ordnungsamt, zog es den Herrn nach Eichstätt. Das dortige Projekt schaffte es aber nicht einmal mehr bis zur Eröffnung. Eine insgesamt recht traurige Geschichte um diese Figur. Mit leider nicht wenigen Leidtragenden – und das ist gaaanz vorsichtig fomuliert … Nachtrag (11/2018): Nachspiel vor dem Amtsgericht Ingolstadt. Nachtrag (01/2019): Das Urteil. Nachtrag (10/2019): Nachspiel vor dem Landgericht Ingolstadt. Das Berufungsurteil.

Zu erfreulicheren Dingen! In der Kehrwieder Kreativbrauerei werkelt Oliver Wesseloh. Er hat gerade (druckfrisch letzte Woche) ein wunderbares Buch – “Bier leben: Die neue Braukultur” – geschrieben. Wer hier einsteigt kommt sicher und kurzweilig zum Ziel!

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Ein (kleiner) Fehler hält sich in Teilen der Szene leider hartnäckig. So auch in obigem Werk oder im ebenfalls gerade erschienenen Craft Beer Kochbuch (Torsten Goffin/Stevan Paul/Daniela Haug). Das grandiose Weisse Bräuhaus G. Schneider & Sohn wird regelmäßig in Kehlheim – statt in Kelheim – verortet … Wenn wir schon dabei sind. Ebenfalls sehr gelungen, Sylvia Kopps “Das Craft – Bier Buch”. Mit richtig geschriebenem Kelheim!

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(27) ᐊ Fingerzeig ᐅ (29)

5 Kommentare

  1. Dankeee für das Update. Ich bin auch eine Person, die mit ihm zu tun hatte….. Und musste vieeele Federn lassen……. Seit dem sichere ich mich 120% ab

  2. Vielen Dank für die freundliche Erwähnung. Genannt in einer Reihe mit Sylvia Kopp und den Wesselohs – wir fühlen uns geehrt. Was den Lapsus mit dem Schreibfehler betrifft, so put the blame on me. Er wird – ebenso wie ein paar weitere – in der 2. Auflage unverzüglich korrigiert werden. Immerhin ist der Gedanke tröstlich, dass auch Oliver, Julia und das Rowohlt-Lektorat dem gleichen Lapsus erlegen sind.

    Gruß vom Rhein an die Donau
    der Marqueee

  3. Komando zurück, ist noch da. Entschuldigung.

  4. Werden hier Kommentare gelöscht?

  5. Normalerweise heißt es “Ehrlich währt am Längsten”. Aber in dem Fall…

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