Sie – Caspar, Melchior und Balthasar – waren noch nie Teil dieser kleinen persönlichen Serie, die stets um Weihnachten oder den Jahreswechsel herum auftaucht. Immer auch mit einem Foto unserer Familienkrippe. Zeit wird’s. Die Könige sind schon auf der Heimreise …

Meine Oma hatte eine kleine Sammlung von Postkarten. Der Motive wegen, keinesfalls für den Versand bestimmt. Eine ihrer liebsten Stücke zeigte ein sehr feines Detail vom Hochaltar (1572) des Ingolstädter Münsters Zur Schönen Unserer Lieben Frau. Der Künstler – Hans Mielich.

Vor einigen Wochen war ich mit einer Freundin in der Kirche. Sie kennt sich dort sehr gut aus. Zeigte mir dies und das. Man glaubt gar nicht, was einem trotz tiefer Vertrautheit unbekannt ist … Einige Lücken wurden geschlossen – lieben Dank Birgit! Plötzlich erinnerte ich mich an die Karte meiner Oma. War es möglich, einen Blick auf das Original zu werfen? Ja! Vor dem Altar stehend, geht es rechtsherum. Dahinter, gleich zu Beginn, ist es zu finden. Ich höre meine Oma, mir staunend und fasziniert erklärend, wie wunderbar es dem Maler mit dem Wasserglas doch gelungen ist, etwas Durchsichtiges sichtbar zu machen. Mittig darin, fast schwebend – ein Maiglöckchen.

Maiglöckchen im Wasserglas|Hans Mielich

Zur Feier des Tages stelle ich noch eine erbauliche Verbindung her. Zwischen Jedi-Meister und dem Evangelium nach Lukas ➜ Yoda: “Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid” ➜ Lukas 2,10: “Fürchtet Euch nicht”.

Ich möchte das gerade auch jenen mit auf den Weg geben, die morgen “Deutschland stilllegen” wollen. Seid ihr sicher, dass ihr die wahren Probleme (dieses in der Tat nicht mehr haltbaren Systems sogenannter moderner Landwirtschaft) im Blick habt? Dass die Relationen (noch) stimmen? Dass jene, die vorgeben (schon immer) hinter euch zu stehen, dort auch tatsächlich zu finden sind? Und vor allem – ist euch bewusst, wohin die vielen Trittbrettfahrer eigentlich wollen?

Die einzige mir bekannte Konstante im ganzen Universum ist die Veränderung. Ich empfehle daher diesen Ansatz:

(6) ᐊ Fürchtet Euch nicht ᐅ (8)

2 Kommentare

  1. Unsere Bauern haben leider den Focus verloren. Sie haben sich so an Subventionen gewöhnt, dass sie vergessen haben, dass es eigentlich um die Wertschätzung ihrer Produkte geht und das ist eben der Preis, zu dem sie Ihre Waren, ob vernünftig produziert oder ausbeuterisch, angeben müssen. Leider ziehen sie gegen die demokratisch gewählte Regierung in den Kampf, anstatt gegen die großen Lebensmittelkonzerne und gegen ALDI, LIDL und EDEKA, die alle zusammen die Preise der Landwirtschaft diktieren.

  2. Danke für den Absatz zu den geplanten Bauernprotesten. Mich erschüttert es, wie vehement eine Berufsgruppe plant, ein Land “lahmlegen” zu wollen – zu Lasten der Einwohner und vor allem der Schulkinder. Als ob gerade die nicht schon zur Genüge am Schulbesuch gehindert wurden in den letzten Jahren. Wenn Klimakleber eine Straße für nicht mal eine Stunde lahmlegen, sind sie kriminell. Wenn diese, man möge mir verzeihen, Bauerntrampel von 5 bis 14 Uhr unsere Region zum Stillstand bringen wollen… wo ist der Unterschied?

    Vor allem vielen Dank aber für die schöne kleine Geschichte mit der Postkarte und der Oma. Alles Gute für 2024!

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