1472 wurde in Ingolstadt die erste bayerische Landesuniversität gegründet! Nach 328 Jahren (1800) erfolgte (leider) deren Verlegung nach Landshut und von dort 1826 nach München. Der universitären Zeit verdankt Ingolstadt die „Alte Anatomie“ – ein barockes Hörsaalgebäude mit botanischem Garten für die damalige Medizinische Fakultät. Das Ensemble ist ein wunderbares Kleinod in der südlichen Altstadt, heute Sitz des Deutschen Medizinhistorischen Museums.

Bei der Planung eines modernen Erweiterungsbau hatte man die gute Idee, diesen mit einem Museumscafés auszustatten. Am 26. Juli 2016 öffnete zum erstem Mal das “hortus medicus” seine Tür. Ich sitze seitdem in wohltuender Häufigkeit am plätschernden Brunnen, den Blick über den Arzneipflanzen- und Duftgarten schweifend, oder auf meiner Taufkirche – dem Liebfrauenmünster – ruhend, und lasse mir Kaffee (vom Ingolstädter Röster District Five; die Milch kommt in Bioqualität von Berchtesgadener Land) schmecken. Wäre ich eine Biene in Ingolstadt, ich würde um Aufnahme in einem der beiden Stöcke am anderen Ende des Gartens ersuchen.

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Ein Platz zum Entschleunigen … Dabei sehr behilflich, die beiden sehr lebendigen Pächterinnen des Cafés: Petra Backhausen (rechts) und Patricia Jacobsen (links):

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Ihr Anspruch: „Slow-food“, „vegan“, „clean-food“, „bio“, das sind die neuen Schlagwörter gesunder Ernährung. Unser Anliegen ist es, mit einem ausgewogenen kleinen Speiseangebot der Heilkräuterkunde Tribut zu zollen. Selbst hergestellte Mandelmilch, Energiekugeln, wechselnde Smoothies und abwechslungsreiche Snacks aller Art werden im Café „hortus medicus“ auf dem Speiseplan zu finden sein.

Und weil sie “Slow Food” erfreulicherweise 🙂 gleich als erstes genannt haben, sind wir dazu natürlich lebhaft ins Gespräch gekommen. Vieles ist hier noch im Fluss. Ich brachte deshalb die Craft-Biere von Riedenburger ins Spiel. Oder das Paracelsus-Zwickl von Stiegl … Eine Idee wäre es auch, eine exklusiv nur hier erhältliche Haustorte im Angebot zu haben. Man könnte diese in einer Art Ausschreibung auf den Weg bringen (ich sitze hiermit in der Jury!). Dabei ist zu hoffen, dass auf jeden Fall die Herren Erhard, Kuttenreich und Knabl eine Kreation ersinnen. Und unbedingt das mundgerecht. Dessen Qualität ist spektakulär und medizinischen Themen steht man aufgeschlossen gegenüber 😉 So konnte ich vor einigen Jahren bei ihnen – endlich kann ich dieses nicht ganz einfache Foto einmal bringen – nachfolgende Kreation für einen Orthopäden (wohl ein Experte für künstliche Hüftgelenke) bestaunen:

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Gegenwärtig findet sich das “hortus medicus” noch in der berühmten Kategorie “Geheimtipp”. Nicht mehr lange!

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Café “hortus medicus”|Anatomiestraße 18–20, 85049 Ingolstadt|Tel: 0841-305-2860. Geöffnet täglich (Dienstag-Sonntag) von 10-17 Uhr.

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2 Kommentare

  1. Ja, ich war jetzt auch schon mehrfach im Cafe. Man sitzt einfach traumhaft und Cafe, Snacks und Kuchen schmeckten wunderbar! Die Idee eines speziellen medizinischen Kuchen oder Torte wäre eine geniale Ergänzung.
    Monika

  2. Es ist ein Kleinod, den ich nicht das letzte Mal besucht habe.
    Daher war mir der Geschmack der Brownies so vertraut: mundgerecht! Wunderbar.
    Sehr schöner Bericht und Bilder.

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