Letzte Woche hatte ich beim Amtsgericht München eine Verhandlung zu einem Verkehrsunfall. Eine verzwickte Sache aus dem Sommer 2017, zweiter Verhandlungstermin, eine weitere Zeugenanhörung stand auf dem Programm. Das dortige Verkehrsgericht findet sich nach dem inhäusigen Übergang von der Pacellistraße zur Maxburgstraße. Gleich am Eingang erwartet den Besucher eine Art Cafeteria. Diese kündigt sich äußerst unangenehm weit vorher an. Ist hier doch eine Friteuse am Werk … Da ich einen Tick zu früh war, suchte ich mir einige Gänge weiter (die Friteuse!) einen olfaktorisch unbedenklichen Platz zum Warten. Tatsächlich befand ich mich schon bei den Nachlasssachen. Plötzlich ging unmittelbar neben mir die Türe des Testamentbüros auf und eine Frauenstimme darin rief der das Büro verlassenden Person unüberhörbar einen Satz hinterher, der an Selbstverständllichkeit kaum zu überbieten ist. Gleichzeitig, den Satz im Kopf schon ein Stück weitergedacht, gibt er eine sehr hilfreiche Mahnung ab: “Das kann man nur zu Lebzeiten machen!” Ich musste deshalb schmunzeln. Dazu kamen mir Bücher in den Sinn, die vor einiger Zeit überall die Bestsellerlisten zierten. Bücher, geschrieben von Sterbebegleitern, zu Gedanken und Gesprächen mit Menschen in ihren letzten Stunden. Deren durchgängiger Tenor – man bereut weniger gemachte Fehler, als das Versäumte, das man rückblickend doch hätte versuchen sollen …

Gedanken, die durchaus auch zu Weihnachten passen. Feiern wir doch mit einer außergewöhnlichen Geburt den Anfang eines Lebens. Ich teile sie mit Euch am 2. Feiertag, der nach Heilig Abend und dem Ersten regelmäßig zu kurz kommt. Für einen sattelfesten Christen sind “Lebzeiten” freilich relativ. Spätestens wenn er Richtung Ostern blickt 😉

Am Vormittag des Heiligen Abends – inzwischen als traditionell zu bezeichnen – gab es ein fröhliches Weißwurstessen mit Slow Food Ingolstadt im diagonal. Auch am Tisch, der Bäcker der Brezen – Wolfgang Erhard – und der Macher der Würste – Joseph Huber. Shake the hand that feeds you!

Pater Jose begann seine Predigt in der Christmette der Franziskanerkirche mit den Worten: “Alle reden von der Klimaerwärmung – dabei leben wir in einer Eiszeit …”

Die Fotos unserer Weihnachskocherei liefere ich nach. Zwei gute Nachrichten habe ich aber noch: Seit +/- 120 Stunden werden die Tage wieder länger (Wintersonnwende!). Und die Fortführung meiner Krippenserie. Diesmal stehen Ochs und Esel nicht abseitig. Die ermutigende Botschaft bei Lukas 2,10 – „Fürchtet Euch nicht“ – eh nicht. Euch allen frohe Weihnachten!

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